Vorab: ich schreibe das nicht, um für irgendjemanden Werbung zu machen, sondern weil hier im Forum mehre Mitglieder darum gebeten haben nach Abschluss meines Imports die Erfahrung hierzu berichtet zu bekommen.
Ausgangspunkt war für mich, dass es praktisch keine Ford Expedition in Deutschland auf dem Markt gibt (ein Explorer wäre zu klein gewesen, ich brauche hinten den Platz für drei Kindersitze, das kann der aktuelle Explorer nicht!
Viele Abende Recherche im Internet (Danke auch für die eine oder andere Antwort aus dem Forum hier!) machten uns etwas schlauer. Schnell war klar, dass es verschiedene „Typen“ von Importeuren gibt:
ENTWEDER der Importeur tritt als Vermittler auf, d.h. er kauft das Fahrzeug in den USA im Namen des Kunden, verschifft und verzollt es auf den Namen des Kunden und übergibt es dann hier in Deutschland (meist schon fertig umgerüstet) an den Kunden. ODER der Importeur kauft das Auto in den USA auf seinen Namen, verschifft und verzollt es in seinem Namen und verkauft es dann in Deutschland an den Kunden. Im zweiten Fall ist es schon fast wie ein normaler Gebrauchtwagenkauf in Deutschland: man hat einen Händler als Ansprechpartner in Deutschland, auch nach dem Kauf und der muss in Normalfall natürlich auch eine Garantie usw. geben.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal:
ENTWEDER der Importeur sucht (evtl. mit dem Kunden zusammen, ich hatte aber das Gefühl dass das nicht so gerne gemacht wird, vermutlich aus Angst der Kunde könnte sobald das Fahrzeug gefunden wurde direkt mit dem US-Händler in Kontakt treten und den Importeur „ausbooten“) nach passenden Gebrauchtwagenangeboten (z.B. im Internet bei overstock.com, autotrader.com, automart.com usw.) und bietet diese Fahrzeuge dann dem Kunden an. Er nimmt dann sobald ein passender Wagen gefunden wurde mit dem entsprechender US-Verkäufer Kontakt auf. ODER der Importeur bekommt vom Kunden eine möglichst genaue Beschreibung des gewünschten Fahrzeuges, der Importeur besucht dann damit eine der vielen Fahrzeugauktionen in den USA und ersteigert ein der Beschreibung entsprechendes Fahrzeug (ggf. ohne dass der Kunde dieses Fahrzeug oder die Details hierzu einsehen kann, da ja wohl alles recht schnell gehen muss auf der Auktion).
Schließlich wird die Bezahlung sehr unterschiedlich gehandhabt:
Die allermeisten Importeure mit denen wir Kontakt aufgenommen hatten wollten irgendeine Form der Anzahlung haben. Die Höhe und der Zeitpunkt variierte dabei heftig. Die absurdeste Vorstellung war, dass ich nach Erhalt des „ersten Angebotes“ - welches aufgrund der von mit erstellen Fahrzeugbeschreibung und einer schnellen Recherche der aktuellen Gebrauchtwagenpreise erstellt worden war, und welches nur die Angabe: „voraussichtlich ungefähr xx.xxx Euro“ enthielt – die Hälfte (!)
Wir fanden es extrem schwierig die seriösen von den offensichtlich existierenden unseriösen Anbietern zu trennen. Eine Beurteilung geht praktisch nur aufgrund von Erfahrungsberichten in Internet-Foren (und da kann man ja auch nie sehen wer die wirklich geschrieben hat) oder persönlichen Empfehlungen.
Ich bin am Ende auf den Importeur Eckhoff in Schleswig-Holstein gestoßen. Zum einen hat er offensichtlich einen sehr guten Ruf im „dr-mustang“ Forum (er ist auf den Import von gebrauchten und neuen Ford Mustang spezialisiert, holt aber auch jeden anderen Gebrauchtwagen aus den USA rüber), ist seit Jahren im Geschäft, und zum anderen verzichtet er als einziger Importeur den ich gefunden habe bei den allermeisten Fahrzeugen vollständig auf eine Anzahlung – das verleiht eine gewisse Sicherheit insoweit, dass man sein Geld erst los wird wenn man die Wagenschlüssel in der Hand hält (und da er sein Geld auch erst bekommt, wenn der Wagen übergeben wurde hat er natürlich auch ein Interesse an einer zügigen Abwicklung). Es gibt sicher auch andere seriöse Importeure und andere haben sicher eigene Erfahrungen gemacht, ich kann nur für diesen einen Fall sprechen und meine Erfahrungen mit Herrn Eckhoff waren rundum positiv. Alles hat geklappt wie zu Beginn verabredet und in Aussicht gestellt, mehr kann man nicht verlangen.
Wie war der Ablauf?
Nun, zunächst haben wir ihm unsere Fahrzeugbeschreibung gemailt. Dann hat er angefangen nach passenden Fahrzeugen zu suchen und uns Angebote unterbreitet. Das ging alles sehr flott – andere Importeure die wir auch kontaktiert hatten brauchten zum Teil mehr als eine Woche um überhaupt zu antworten. Die Angebote enthielten dann jeweils die Angaben zu den jeweiligen Fahrzeugen, Bilder von den Fahrzeugen und was diese uns komplett (d.h. inklusive Transport, aller Steuern und Zölle, Umrüstung, TÜV-Abnahmen und den Kosten des Importeurs) in Euro kosten würden. Das ging ein paar mal hin und her, denn warum auch immer, je mehr wir uns mit dem Expedition beschäftigten, desto umfangreicher wurden die Wünsche hinsichtlich der Ausstattung ...
Nachdem wir das passende Fahrzeug gefunden hatten, hat Herr Eckhoff mit dem US-Händler über den Preis verhandelt und dann nach der Einigung weiteres Zubehör (u.a. zwei weitere Kopfhörer für das entertainment system) gleich mitgeordert. Er hat dem Händler eine Anzahlung geleistet und die Verträge mit diesem gemacht. Etwa zwei Wochen später ist er dann selbst in die USA geflogen und hat den Wagen beim Händler entgegengenommen und nach Baltimore in den Hafen überführt. Hier gab es dann ein wenig Stress mit dem US-Zoll, weil der auf dem title (US-Fahrzeugbrief) eingetragene Kredit vom US-Notar nur handschriftlich gelöscht worden war oder so, aber nach zwei Tagen war das auch geklärt und der Wagen konnte noch auf das vorgesehene Schiff. Während der ganzen Zeit stand ich mit Herrn Eckhoff praktisch täglich im Email-Kontakt, und er hat mich über die jeweiligen Schritte auf dem laufenden gehalten. Nachdem der Wagen in Bremerhaven eingetroffen war, ist der verzollt und versteuert worden und direkt zum Umrüster, mit dem Herr Eckhoff zusammenarbeitet (Fa Kalkofen in Bremerhaven), gebracht worden. Eine knappe Woche später bin ich mit dem Zug nach Bremerhaven gefahren, um den Wagen abzuholen.
Dort habe ich Herrn Eckhoff zum ersten Mal persönlich getroffen
Bei mir hat alles in allem super geklappt und ich kann diesen Weg und Herrn Eckhoff (www.us-automarkt.de) nur empfehlen. Vom ersten Kontakt bis zum "drin sitzen" im importierten Auto sind keine drei Monate vergangen.
Egal wie genau man vorgeht, man muss aber „seinem“ Importeur jedenfalls voll vertrauen. Dieser kauft das Fahrzeug in den USA und sieht es als erster. Sobald man es selbst „in den Händen“ hält, ist es viel zu spät, man hat es ja schon gekauft und importiert (vielleicht auch schon teilweise bezahlt) und muss es dann so nehmen wie es ist. Wem das zu heikel ist, der sollte lieber die Finger davon lassen.

