Seilwinde und Batterie

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Falk

Seilwinde und Batterie

Beitrag von Falk »

Mir stellt sich die Frage, ob es viel Sinn macht, für die Nutzung einer Seilwinde eine stärkere Batterie einzubauen.

Nehme ich mal diese Batterie-Daten an:

12 Volt - 72 Ah - 680 A

12 Volt - 95 Ah - 830 A

Kann man in etwas abschätzen, wieviel länger die stärkere Batterie im Ernstfall durchhält ?
Der Motor läuft normalerweise mit leicht erhöhtem Standgas.
Batterie wird also immer etwas aufgeladen. Wahrscheinlich aber nicht genug.
Die Leistung so einer Winde ist z.B. 6,0 PS / 4,5 KW

Handelt sich das ggf. nur um wenige Minuten (die sicher ggf. auch entscheident sein können) oder ist die stärkere Batterie der Serienbatterie in dem Fall deutlich überlegen ? Und es lohnt den Mehrpreis in Kauf zu nehmen.
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kadze
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Beitrag von kadze »

Hi Falk, mal ein rein mathematischer Ansatz:

72Ah x 12V = 864Wh = 0,864kWh

bei 4,5kW Entnahme --> 0,864kWh /4,5kW x 60min/h = 11,52 min --> Nach 11,52 min ist die 72Ah Batterie platt.

95Ah x 12V = 1,140kWh

bei 4,5kW Entnahme --> 1,140kWh / 4,5kW x 60min/h = 15,2 min --> Nach 15,2 min ist die 95Ah Batterie platt.

Die 95Ah Batterie hält, rein rechnerisch wohl gemerkt, ca. 33% länger.


Wieviel Amper macht denn die Lichtmaschine? So um die 130A?! Dann gilt: 130A x 12V = 1,56kW

Also 1/3 der Leistung der Winde wird über die LM abgedeckt. Dann muss die Batterie die restlichen 2/3 des Stroms liefern. Daraus folgt, das die Batterie ca. 50% länger Strom liefert, wie oben berechnet (17 min / 22 min).

Das Ganze ist natürlich nur ein Zahlenspiel und ist in Realität wahrscheinlich mit deutlichen Abschlägen zu versehen.
Gruß Gregor (kadze)

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Nene

Beitrag von Nene »

Hatten wir das nicht schon mal besprochen?

Für den normalen Einsatz, reicht ne gute Starterbatterie aus.
Alles was die Lichtmaschine noch voll bringt, ist für die "Rotfuchs Winden" ausreichend.
Wenn Du schnell und oft in kurzen Abständen Winchen mußt, dann sind Starterbatterien überfordert, da sollte dann schon Optima Gelb verbaut sein.
Ne 2'te bringt da dann richtig was.
In dem Fall ist aber jede günstige Winde eh überfordert.
Falk

Beitrag von Falk »

Nö, so konkret haben wir dieses Thema noch nicht besprochen. (Oder ich hab´s wieder verlegt. :wink: )

Aber gut zu wissen, dass die eigene Ahnung bestätigt wird.
Lohnt also nicht, bei einer mehr oder weniger spazieren fahrenden Winde die größere Batterie zu verbauen. Zumal die aktuelle ja auch noch ziemlich neu ist.

Danke !
Nene

Beitrag von Nene »

Spar Dir das Geld erst mal, wenn die Winde dann mal abgeraucht ist, dann rüstest eh auf.

War mir aber sicher das wir das hatten, hatte Dir doch auch nen Anschlußplan gemacht.
Vielleicht hab ich ja schon Alzheimer und ich sollte mir ein anderes Hobby suchen.
Etwas wie: Malen nach Zahlen.
Falk

Beitrag von Falk »

Ja, der Plan liegt vor, und wird wohl auch demnächst endlich mal umgesetzt.

Habe heute nur mal die Winde ganz klassisch angeschlossen. Die Woche ist TÜV-Termin ... und da soll wenigstens alles verbaute so tun als ob´s funktioniert. :wink:

Und da stellte sich mir halt die Frage mit der Batteriestärke.
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kadze
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Beitrag von kadze »

Ist der Plan geheim? :roll:
Gruß Gregor (kadze)

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Nene

Beitrag von Nene »

kadze hat geschrieben:Ist der Plan geheim? :roll:
Sorry, aber das ist voll ne doofe Frage.
Dürftest mich mittlerweile (zwar nur imaginär) kennen.
Wenn ich helfen kann, dann mach ich das gerne.
Mein Job ist ja auch nicht der Explorer, dafür ist Thomas zuständig.
Für mich ist das nur ein Abschnitt, bis ich keinen Reiz mehr drin/dran finde.
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kadze
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Beitrag von kadze »

Späßle Bernhard :)
Den Thread habe ich total vergessen :oops:
Gruß Gregor (kadze)

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Beitrag von Nene »

kadze hat geschrieben: Den Thread habe ich total vergessen
Das hat doch auch was, dadurch kann man immer wieder Quarken.
Ein Forum wo nix mehr geschrieben wird wär ja auch doof.
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dirk68
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Beitrag von dirk68 »

Ich mach das Thema mal wieder aktuell, da es am besten zu meinen Fragen passt.
Ich denke über eine Seilwinde nach, habe aber Probleme mit den Angaben.
Ich habe schon rumgesucht und nehm mal ein paar Werte als Beispiel.
Winde kann 5 Tonnen mit 2m/min und hat 6PS. Kann die jetzt 5t mit 2m/min senkrecht nach oben ziehen oder was? Warum gibt man die Zugkraft nicht in Kilonewton an? Also Taschenrechner raus.
F=m*g = 5000kg*9,81m/s² = 49050N.
W=F*s = 49050N*2m = 98100Nm = 98100Ws
P=W/t = 98100Ws/60s = 1635W.
Um 5 Tonnen senkrecht den Berg hoch zu ziehen, brauche ich 1.6kW oder 2,2PS. Wofür hat die Winde dann einen 6PS Motor?
6PS entsprechen 13,5t.
6PS sind rund 4,4kW. Das macht bei 12V ca. 370A. Das macht die Lima nicht und die Batterie auch nicht lange.
Nehme ich mal diese Batterie-Daten an:

12 Volt - 72 Ah - 680 A

12 Volt - 95 Ah - 830 A
Ich gehe mal davon aus, das der Strom nach DIN und nicht nach EN angegeben ist. Das ist der Kaltsartstrom nach DIN. Bei EN ist der anders, weil der Test dafür anders ist.Die 72 Ah Batterie muss nach DIN Test bei einem Strom von 680A nach ca.20 Sekunden eine Spannung von mehr als 7,5V haben. Dieser Wert beschreibt die Strombelastung einer Starterbatterie. 72Ah heißt sie kann eine Stunde lang 72A abgeben, bevor sie leer ist. Rechnerisch entspricht das ca. 11min bei 370A. Um einen derartigen Strom über längere Zeit zu nutzen, müsste ich eine Traktionsbatterie verbauen, wie sie bei Staplern benutzt wird. Diese ist für eine hohe Stromabgabe von 100A über eine längeren Zeitraum ausgelegt.
Eine Starterbatterie wie im Auto soll hingegen sehr viel Strom in kurzer Zeit abgeben. Wie lange kann man den Anlasser drehen lassen, bis die Batterie leer ist, vorausgestzt er hält das aus.
Mich stört die imense Leistung des Motors für die Zugkraft.
Ich habe eine Forstwinde für 3 Tonne mit 20m/min gebaut und hätte nur knapp 10 PS gebraucht. Jetzt hat sie 13Ps weil der billiger war.
Für 5 Tonnen mit 2m/min und Reserve würden knapp 3PS und damit die hälfte des Stromes reichen. Unter der Motorhaube ist kein Platz für 2 Batterien oder eine große 100Ah oder mehr. Da passt nur ne Knopfzelle in die Halterung.
Dann noch das Kabel. Der geringste Widerstand ist, wenn ich Minus direkt an die Batterie anschließe. Bei vernünftiger Verlegung sind das je 2m für Plus und Minus. Die Strombelastbarkeit des Kabels ist begrenzt. bei 370A über mehr als eine Minute müsste jede Leitung mehr als 120mm² Querschnitt haben. Das entspricht einem Durchmesser von mehr als 12mm ohne die Isolierung. Die Leitungen an den Winden haben laut Bild höchsten 35mm². Das entspricht max. 160A Strom also der Hälfte.
Hat schon mal jemand den Strom bei maximaler Belastung gemessen.
Nach dem ersten Einsteigen ist es ein Gebrauchtwagen.

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Wanne V8
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Beitrag von Wanne V8 »

Eine normale 72 Ah Starterbatterie ist nicht in der Lage eine so hohe Stromlast mit der angegebenen Kapazität abzugeben.

Bei einer Maximallast von knapp über 370 Ampere kommt nur ein Bruchteil der angegebenen 72 Ah dabei heraus, die Batterie ist also deutlich eher leer als das Rechenbeispiel vorgibt. Effektiv werden wahrscheinlich nur knapp 35 Ah zur Verfügung stehen, vermutlich sogar weniger, vor allem weil man die Zellenalterung auch noch mit bedenken muss.

Bei 370 Ampere Entladestrom beträgt die Entladungsrate etwas mehr als C 5,1, da besteht bei ungeeigneten Starterbatterien bereits deutlich die Gefahr das die Zellen überlastet werden und wohlmöglich explodieren.

Bei 2 m Kabellänge benötigst du einen Kabelquerschnitt von mindestens 50 mm², damit die Leitung nicht zu viel Spannungsverlust in Wärme umsetzt.

Ohne eine zweite leistungsfähige Batterie wird die gewünschte Größenordnung nicht realisierbar sein. Es ist auch ratsam mit einer deutlich stärkeren Lichtmaschine zu arbeiten, oder eine zweite Lichtmaschine einzubauen.

Bei einer gewünschten Zugkraft von 6 Tonnen würde ich mich mal nach einer Hydraulischen Winde umschauen, da reicht es dann wenn der Motor vom Fahrzeug läuft und eine kleine Hydraulikpumpe antreibt. Rein theoretisch könnte man zum Antrieb sogar die Pumpe einer Servolenkung umbauen, die ist nicht besonders groß, hat aber genug Leistung um den Hydraulikmotor einer Seilwinde anzutreiben.

Damit die Servopumpe nicht ständig mitläuft kann man die Magnetkupplung von einem Klimakompressor verbauen. Die Pumpenleistung ist dann allerdings auch abhängig von der Motordrehzahl, was dann natürlich auch einen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Seilwinde hat!

Ich habe so eine Lösung vor ein paar Jahren mal für einen befreundeten Offroad Kollegen gebaut. Das Funktionsprinzip hat bestens geklappt und es gab nie Probleme bei der Nutzung, auch nicht bei häufigen Einsatz.

Es muss aber ein groß genug dimensionierter Ölkühler im Rücklauf vorhanden sein, andernfalls riskiert man eine schnell einsetzende Überhitzung, da so ein Eigenbau nicht die Dimensionen hat wie eine vollwertige Lösung. Als Ölpumpe haben wir damals die Pumpe von einem Citroen Xsara Break genutzt, da ist direkt ein Behälter für den Öl Vorrat mit dran und außerdem ließ sich die vorhandene 6 Rippen Riemenscheibe sehr leicht auf die Magnetkupplung von einem Klimakompressor umrüsten.

Die Pumpe ist klein und leistungsstark, außerdem konnte sie gut montiert werden, es sind genug Befestigungspunkte vorhanden. Je nach Montageort kann sie über einen entsprechend längeren Keilrippenriemen über die normale Riemenscheibe mit angetrieben werden.

Es gehen aber auch Pumpen von anderen Fahrzeugen und anderer Hersteller. Das wichtige Gimmick ist aber der Vorratsbehälter für das Öl, denn der muss ja auch irgendwo hin. Alles was zusätzlich extern montiert werden muss kann Probleme bereiten, muss es aber nicht. Es wird ja kein Öl verbraucht um eine Hydraulikkolben zu drücken, das Öl zirkuliert ja nur über die Leitungen durch den Motor und zurück. Wenn der Ölstand einmal stimmt ist das eine Sache die ewig und drei Tage hält und kaum Wartung benötigt.

Ventile für Hydraulik gibt es rein mechanisch mit Handsteuerung, aber auch elektrisch, sie kosten auch nicht besonders viel.

Tipp zu einer passenden Winde mit 6 t Zugleistung und 12 Volt Steuerung:

http://www.ebay.de/itm/Hydraulische-Sei ... SwYlJW2iik

Der Windenmotor benötigt einen maximalen Öldruck von 13.0 Mpa.
Die maximale Durchflussmenge beträgt 60l/min.
Beide Daten dürften von der oben genannten Pumpe zu schaffen sein, die Öl Durchflussmenge, also die Wickelgeschwindigkeit, gegebenenfalls abhängig von der Drehzahl. Nur ist das Spielzeug mit 889 Euro nicht ganz billig, hält dafür aber einiges aus. Es gibt solche Winden auch billiger, dann aber ohne Montagematerial, ohne Steuerung und ohne Zugseil, oder mit geringerer Zuglast.
Go big or go home! 02er Ford Expedition Eddie Bauer, 5,4L 2-Ventil Triton V8, 2WD, 275/60/R17, Air Ride, 3,55er Achse mit Sperre, 3,5t AHK.
KME NEVO Pro Gasanlage, Hana Gold Ventile, 103L Gastank, Prins ValveCare Elektronik + Sequentielle Additivzuführung mit 8-Fach Verteiler + nachfüllbare Additivflasche.
Leistungssteigerung durch Programmierung auf 98 Oktan (ca. 300PS / ca. 500Nm)
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Beitrag von anncarina »

Ich hab die drin:

https://www.prolux-shop.com/de_de/ramsey-re-34-9.html

zieht alles was ich so brauch:

https://www.youtube.com/watch?v=Wqn4JatIiTE

Kabel sind etwa Fingerdick
www.anncarina.de
Schaden.- und Wertgutachter spezialisiert auf US Ford.
Geht nicht? Gibt's nicht!
Bitte Anfragen nicht per Telefon stellen sondern nur übers Forum.
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Beitrag von Krümelmonster »

anncarina hat geschrieben:Ich hab die drin:

https://www.prolux-shop.com/de_de/ramsey-re-34-9.html

zieht alles was ich so brauch:

https://www.youtube.com/watch?v=Wqn4JatIiTE

Kabel sind etwa Fingerdick

Die Winde übersteigt ja fast den Wert des tragenden Fahrzeugs :-D
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