Reparaturen im Bereich der Bremsen erfordern UNBEDINGT ausreichende Fachkenntnisse. Sollte man diese nicht haben, lasst diese Arbeiten in einer Werkstatt durchführen.Von der Funktion der Bremsen hängen Menschenleben ab. Für die nachfolgenden Arbeitsschritte kann ich leider keine Gewähr übernehmen.
Benötigtes Werkzeug:
Satz Bremsbeläge
Wagenheber
Radkreuz
Drehmomentschlüssel
Sicherungsböcke
Ringschlüssel oder Ratsche mit Nuss Grösse 10
Schraubzwinge oder Zange
stabiler Holzkeil oder Holzplättchen
breiter Schraubenzieher
Drahtbürste
Schleifpapier
evtl. Bremsenreiniger und Tube Kupfer- oder Antiquietschpaste
Zeit: ca. 30 min. bis 45 min.
Bevor das Fahrzeug angehoben wird, die Niveauregulierung abschalten. Sie befindet sich beim Explorer 2 hinten links unter der Seitenverkleidung.

Schritt 2:
Radkappe mittels Schraubendreher (Aussparung) o.ä. abhebeln.

Schritt 3:
Bevor das Fahrzeug aufgebockt wird, ist es sinnvoll, die Radmuttern mit dem Radkreuz bereits etwas zu lockern (nicht herausdrehen)
Schritt 4:
Fahrzeug gegen Wegrollen sichern danach aufbocken.
Wagen entweder mit dem Wagenheber (Bordwerkzeug) oder besser mit einem hydraulischen Rangierwagenheber anheben, sobald angehoben mit stabilen Böcken sichern. Danach können die Radmuttern vollständig herausgeschraubt und die Räder abgenommen werden. (Räder die an der Achse ausgewuchtet wurden am Radbolzen und Felgenloch kennzeichnen)
Schritt 5:
Bremssattel mittels Ringschlüssel (10) oder Ratsche und Nuss (10) an den ROT im Bild gekennzeichneten Schrauben lösen und herausdrehen. Den Sattel abnehmen und ablegen/aufhängen, so dass der Bremsschlauch nicht unter Zug steht.


Schritt 6:
Bremsbeläge aus ihren Führungen herausnehmen. Dabei kann man mit einem Stück Holz "nachhelfen". Kein Hilfsmittel aus Metall benutzen (Beschädigung der Bremsscheibe) Danach Sichtkontrolle Bremsscheiben, dürfen 1. keine tiefen Rillen aufweisen 2. Mindestmaße nicht unterschreiten.
Schritt 7:
Kolben des Bremssattels mit Schraubzwinge, Zange oder Hammerstiel zurückdrücken. Dabei achten, dass der Kolben nicht beschädigt wird (Holz dazwischen legen). ACHTUNG! Beim Zurückdrücken des Bremskolbens kann der Flüssigkeitsstand im Bremsflüssigkeitsbehälter ansteigen (evtentuell vorher absaugen) VORSICHT: GIFTIG und ÄTZEND. Sichtkontrolle ob Gummimanschetten der Bremskolben beschädigt sind.
Schritt 8:
Mit einer Drahtbürste oder Lappen die Aufnahmeflächen der Bremsbeläge säubern oder mit Pressluft ausblasen. Keine mineralölhaltigen Flüssigkeiten oder scharfkantiges Werkzeug benutzen.
Schritt 9:
Die Kanten der neuen Beläge mit Schleifpapier brechen und evtl. den Bremsbelag leicht anrauhen. ZUERST den Bremsbelag mit dem Korb auf der Rückseite in den Kolben einbauen.

Schritt 10:
Jetzt kann man den anderen Bremsbelag einbauen. Dabei ist zu achten, dass die Nasen die sich auf der Rückseite des Belages befinden in die dementsprechende Bohrung des Bremssattel eingebaut wird. (Hier rot gekennzeichnet)

Schritt 11:
Der Sattel wird wieder eingebaut und mit den beiden Schrauben befestigt.
Schritt 12:
Das Rad wird montiert.Die Radmuttern aufschrauben und mit dem Radkreuz jetzt handfest anziehen, danach das Fahrzeug herunterlassen. Die Radmuttern mit dem Drehmomentschlüssel über Kreuz und mit vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.
Schritt 13:
Bremspedal jetzt ein paar mal "pumpend" treten, bis der Bremsdruck wieder aufgebaut ist. Danach den Stand der Bremsflüssigkeit kontrollieren und ggf. Auffüllen oder Absaugen.Daran denken.Sehr Wichtig! Nach ca. 50 Kilometer Räder nachziehen. Die neuen Bremsbeläge brauchen jetzt eine gewisse Einfahrzeit, bis sich die optimale Bremswirkung einstellt.
Schritt 14:
Niveauregulierung wieder einschalten!!!!