S-Klasse Nebelchrash - Unglaublicher Vorgang!

...aber legal und anständig ist!
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HGW
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Beitrag von HGW »

Hallo zusammen,

in dem Rauswurf des Chefredakteurs steckt natuerlich eine persoenliche Tragoedie, die weder Hohn noch Spott angebracht erscheinen laesst.
Nach dem Lesen des ersten Artikels, auf den MikeT verwiesne hat, verstehe ich auch Tommys Hinweis, dass "Stern TV nicht ohne" sei...

Allerdings blieb nach dieser versuchten Lesertaeuschung dem Verlag wohl keine andere Wahl, um seine Glaubwuerdigkeit gegenueber den Lesern wieder herzustellen.
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Crizz
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Beitrag von Crizz »

Ich für meinen Teil werde es so halten das ich den Stream als Video-CD brenne und jedem, der mit mir eine Diskussion über die "ach-so-tollen-Sternträger" anfängt diese mit den Worten in die Hand drücke :" Hier, schau dir mal Krieg-der-Sterne an und dann reden wir weiter".

Abgesehen vom ohnehin extremen Imageverlust des Stern-Symbols durch den sprunghaften Anstieg einer bestimmten Käufer-Klientel habe ich in den letzten 20 Jahren selbst nicht unerhebliche Einbußen betreffs Qualitätssicherung und Verarbeitung mehr oder minder mit er-fahren. War mein 280SE ( w126 ) noch ein relativ solides und zuverlässiges Fahrzeug ( abgesehen von Problemen mit der Automatik und dem Schiebedach ) haben die Nachfolger bei meinem Vater ( w124 T und zuletzt E240 T ) doch leider wesentlich mehr Probleme gehabt, angefangen von sich selbständig machenden Lüfterflügeln, abreißenden Schwingungsdämpfern, wegfliegenden Unterflurverkleidungen über dauernd defekte Xenon-Vorschaltgeräte bis zu Zylinderköpfen mit nur 60 TKM Haltbarkeit.

In unserer Familie ist der Sternträger kein Thema mehr, es wird keiner mehr gekauft werden - diese Entscheidung stand jedoch schon einiges vor dem netten Stern/AutoBild-Video.

Fakt ist m.E. nach das die deutschen Hersteller zuviel Geld in Promotion und Advertisement stecken, und dabei Fehlentwicklungen unter den Tisch kehren und die Qualitätssicherung zurückschrauben. Ein Manko, das den Käufer teuer zu stehen kommt, und dieser ist letztlich derjenige, der entscheiden sollte, wofür er bereit ist, sein Geld auszugeben.

Nachtrag : wer einen defekten Stream runtergezogen hat kann ihn auf alternativen Servern via Google finden. Einfach den Dateinamen des Streams als Suchbegriff einsetzen. Mein DL lies nämlich keinen Start nach 11:32 zu......
z.zt.leider ohne Explorer..... Historie : 90er XLT Shifter, 98er XLT, 2006er Eddie Bauer V8
Dirk
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Beitrag von Dirk »

Ich weiß von daimler-Mitarbeitern, die seit 30 Jahren bei Daimler arbeiten. Die sagen sie hatten noch nie solch billiges Material in der Verarbeitung. Sie schämen sich regelrecht für ihre Arbeit. :sad:

Da hatt sichs dann bald endgültig mit "Qualität made in Germany"
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HGW
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Beitrag von HGW »

Hallo zusammen,

Herr Specht war übrigens nicht Chef-Redakteur, sondern "Chef-Reporter".

Für alle, die das Video nicht downloaden können oder wollen, ist hier nochmal die ganze Story zum Nachlesen:

http://www.bildblog.de/?p=949

Hier wird auch der Artikel in der AutoBild unter die Lupe genommen, wo der Reporter versucht hat, die Entdeckung von SternTV irgendwie "geradezubiegen". Geholfen hat es ihm nicht, wie wir nun wissen.

Ich bin sehr gespannt, ob bzw. was in der nächsten AutoBild zu diesem Thema zu lesen sein wird...
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Tommy
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Beitrag von Tommy »

Hallo,
Allerdings blieb nach dieser versuchten Lesertaeuschung dem Verlag wohl keine andere Wahl, um seine Glaubwuerdigkeit gegenueber den Lesern wieder herzustellen.
Das denke ich auch. Zumal der Chef-Reporter schon vor dem beenden des Test die Schlagzeile, bzw. die Titelseite per Handy durchgegeben hat.

Ich möchte gerne mal Wissen, wieviel Leser der AB jetzt den Rücken kehren und sie im Zeitungsregal liegen lassen.

Gestern habe ich übrigens Stern TV gesehen. Da wurde alles nochmals Besprochen. Und da habe ich den ganzen Bericht sehen können, einschließlich die Entschuldigung eines hohen Daimler-Chrysler Managers.


Viele Grüße,
Tommy
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HGW
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Beitrag von HGW »

Hallo Tommy,

> Ich möchte gerne mal Wissen, wieviel Leser der AB jetzt den Rücken
> kehren und sie im Zeitungsregal liegen lassen.

nun, möglicherweise werden sie es resigniert einfach hinnehmen und schnellstmöglich vergessen wollen.

Aber es bleibt die Frage im Raum:

Von welchem kommerziellen Verlag kann ich denn eine neutrale Berichterstattung bezüglich eines für jeden Mann so emotionalen und für die Wirtschaft existenziell bedeutenden Themas wie "Auto" heutzutage erwarten?

Erstens gibt es Millionen von Lesern in Deutschland, die eine gewisse Erwartungshaltung haben, auch was die Ergebnisse von Testberichten angeht. Ich erinnere mich an den berechtigten Sieg des Jaguar XK8 von 1997 gegen den Mercedes SL und die massive Protestwelle der Leserschaft mit der Androhung der Abo-Kündigung.
Ein Mercedes hat gegen einen Nicht-Deutsches-Premiumauto verloren? Und dann auch noch aus England? Eine Ford-Tochter? Undenkbar!
Es liegt die Vermutung nahe, dass auch viel geschrieben wird, was die Mehrheit der Leserschaft lesen will (das fördert den Umsatz) - und wie die sich rekrutiert, ist auch am Umfang der Kleinanzeigen je Marke abzulesen... So ist doch fast jeder zufrieden: Der Mehrheits-Leser bekommt geboten, was er lesen will, der Journalist muss keine wütenden Beschimpfungen ertragen und die Hersteller sind zufrieden, weil der Umsatz befördert wird.

Zweitens sind auch Journalisten Autofahrer - warum sollten sie andere Marken toll finden und öffentlich vertreten als die Mehrheit in diesem Lande? Hierzulande scheint fast jeder Audi, BMW und Mercedes toll zu finden. Sachliche Argumente gegen diese Marken interessieren kaum jemanden (schon gar niemanden, der sich für 40.000 Euro einen Kompaktwagen hat aufs Auge drücken lassen) - Image ist alles, Fakten sind nichts.

Drittens gibt es Werbeeinnahmen durch die Autohersteller - welche Zeitschrift erklärt sich davon unabhängig und beschimpft die Autohersteller mit den höchsten Werbebudgets?

Wie kann ein VW Sharan gegen einen baugleichen Ford Galaxy einen Vergleichstest gewinnen?

Wieso sind alle Journalisten so furchtbar erstaunt (und erwähnen es gleich im ersten Absatz), wenn Ford ein gutes Auto baut? Nach meiner Erfahrung haben Sie das (mit wenigen Ausnahmen) schon immer...

Warum sitzt der Verlag, dem fast alle Autozeitungen (ausser AutoBild) gehören, ausgerechnet in Stuttgart und nicht z.B. in Hamburg?

Fragen über Fragen...

Nein, es ist alles nur eine subjektive und emotionale (und vor allem nationale) Illusion - wer Freund deutschlands beliebtester Marken ist, kann sich mit AutoBild für 1,20 Euro bestätigen lassen, dass er das beste Auto der Welt fährt.

So günstig kann das wahre Glück sein ;)

P.S.: Wer andere Marken lieber hat, muss sich nur die Autozeitungen aus den Ländern besorgen, wo jene Marken mehrheitlich vertreten sind - dort fallen auch die Testberichte entsprechend andersherum aus...
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