Gasanlagen - Stand der Technik ?

Aktuelle Diskussionen zu Autogasumrüstungen
Falk

Gasanlagen - Stand der Technik ?

Beitrag von Falk »

Es gibt ja nun bestimmt ein halbes Dutzend verschiedene Gasanlagen für den Explorermotor.

Welche ist denn nun die "modernste" ?
Sprich, was ist der aktuelle Stand der Technik ?

Und unabhängig davon - gibt es besonders empfehlenswerte ?
Und warum ? (besonders zuverlässig - sparsam - wartungsfreundlich - preiswert etc.)
Gibt es unterschiedliche Empfehlungen für den OHV und SOHC ?


Experten - ich brauche mal ein paar Antworten ...... bitte :)
Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

Nachtigal....


ich steh auf Icom.. zumindest im OHV.. und hoffentlich bald auch Mustang
Falk

Beitrag von Falk »

ranger hat geschrieben:Nachtigal....


ich steh auf Icom.. zumindest im OHV.. und hoffentlich bald auch Mustang
Nun, ... warum ?
Besonders selbstschrauberfreundlich/unkompliziert ?
Und warum speziell im OHV ?


Man kann ja auch mal andersrum fragen: Welche Technik/Anlage ist denn mittlerweile veraltet.
Wobei mich die modernere/aktuelle Technik eher interessiert.
Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

Weil ich die Icom bisher im OHV kennengelernt habe...

der Mustang will ja noch.. wartet noch auf Möglichkeit und Material..
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Dachi
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Beitrag von Dachi »

Keine Prins. Funzt nicht
ENDLICH ein vernünftiges Auto.
8,6l/100km-lpg. 10tsd. km ohne Mucken.
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ulrich
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Beitrag von ulrich »

Dachi hat geschrieben:Keine Prins. Funzt nicht
meine geht ma bisher :roll:
Ford Explorer II Limited 2000'er mit LPG
Ford Focus ST170
Kawa ZX10R

Bild LPG Verbrauch
Christian

Beitrag von Christian »

Dachi hat geschrieben:Keine Prins. Funzt nicht
Nur weil Dein Umrüster vorn Ar... ist und Mega mist gebaut hat ist die Prins keine schlechte Anlage, wir verbauen die in die verschiedensten PKW angefangen bei 50 PS bis hin zu 380 PS und bis auf ein Paar laufen alle.
Bei denen es nicht so läuft wie es soll stellt sich meistens ein Fehler Motor seitig heraus.

Aber wie schon erwähnt ist die ICOM die fortschrittlichste, neben der Vialle.
Falk

Beitrag von Falk »

Danke schon mal für das Input. :)

Habe da eine Seite eines Umrüsters gefunden, wo die verschiedenen Systeme kurz nebeneinander vorgestellt werden: --> http://www.klargas.de/?action=321&dclp= ... 6f4b01ee20


Ich meine, wenn ich das tatsächlich angehen sollte .... möchte ich schon, dass mir nicht - von der Entwicklung überholter - Kram in den Motor kommt .... :D
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Mics
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Beitrag von Mics »

Prins war lange der Mercedes unter den Gasanlagen.
Durch die Problematik mit den Dichtungen kam sie in letzter Zeit etwas in Verruf.

Generell ist das fortschrittlichste System, wie ranger und Christian bereits sagten, natürlich die Einspritzung in flüssiger Pahse von ICOM und Vialle.
Die Vialle macht den "intelligenteren" Eindruck.

Beim OHV mit dem Plastikansaugkrümmer läuft die ICOM einwandfrei. Haben einige am Laufen...
Beim XP1 kommt durchaus auch ne Venturi als vernünftige Lösung in Frage.
Fahr das Ding ja nun seit ein paar Jahren...ohne Probs.
Zündsystem und Luft muss stimmen, dann gibts auch keine Backfire...

Greetz
Micha
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Beitrag von AR105 »

So dolle Unterschiede gibt's da nicht:

Venturianlage ungeregelt sind für alte Versagerfahrzeuge, Single-Point-Einspritzer oder mechanische Einspritzer ohne Kat geeignet (billig, weniger Leistung, mehr Verbrauch +20-30%

Venturi mit Lambda-Regelung eignen sich für alle Fahrzeuge mit Kat bis einschließlich EURO 2, theoretisch auch für Euro 3/4, aber da nicht zulassungsfägig (immer noch billig, weniger Leistung, mehr Verbrauch +20-30%)

Sequentielle Anlagen für alle mit (elektronischer) Multipoint-Einspritzung bis Euro 4 (schon teurer, kaum Leistungminderung, Mehrverbrauch bei 15-20%), wenige rel. preiswerte mechanische Bauteile); nicht für Direkteinspritzer

flüssig einspritzende Anlagen (neueste Generation) auch für Direkteinspritzer. (teuer, 15-20% Mehrverbrauch, teure Druckpumpe im Tank)

Für'n Explorer ist 'ne sequentielle Anlage das Mittel der Wahl, Hersteller spielt keine Rolle, die greifen ohnehin nur bei AEB, Bosch oder den anderen ins Regal, allenfalls in der Software gibt's kleinere Unterschiede. Entscheidend ist, daß der Umrüster sich mit der Anlage auskennt und diese vor allem sorgfältig einbaut. Gerade an letzterem scheitert es oft beim derzeitigen Nachrüstboom. Der Preis _kann_ ein Hinweis auf die Einbauqualität sein, alles unter 2500€ inkl. allem kann beim 6-Zyl. nur mit Glück funktionieren. Entfernung zum Umrüster nicht zu groß(!), 3mal zum Nachbessern heißt u. U. 3mal die Strecke mit teurem Benzin fahren.
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Mics
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Beitrag von Mics »

Na...
Für Venturi mit Lambdaregelung für alle Fahrzeuge bis Euro 2...
Würd gerne mal ne Venturi in nem Plastikansaukkrümmer feuern sehen.
Muss gut kommen...

Ne Anlage unter 2500.- € kann nur mit Glück...???
Wo haste denn solche Preise her?
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Mics
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Beitrag von Mics »

Zur Erklärung:
Eine KME, verbaut von einem zuverlässigen Umrüster für um die 2000.- €, kann auch für nen V6 durchaus durchaus zum Erfolg führen. Und viel Geld sparen.
Ne Landirenzo für 2200.- €, ne Zavoli für etwa das gleiche...

Sequentiell stimmt auch nur bedingt; es gab (Teil-)sequentielle Anlagen wie die IGS von Landirenzo mit Gasmengenverteiler obenauf.
Vollsequentiell arbeiten heute ALLE Anlagen.

Eine Anlage mit Einspritzung des Gases in flüssiger Phase wie die ICOM JTG und Vialle LPI sind natürlich einfach am modernsten.
Die Pumpe kostet bei der ICOM etwa 180.- € netto.
Also nichts, was nicht zu stemmen wäre.
Durch die 2 Jahre Garantie entfällt zumindest dieser Posten.
Einbau der Pumpe bedingt, das man den Tank komplett entleert.
Einbauzeit ca. 30min.

Für die ICOM gibts mittlerweile eine leistungsfähigere Pumpe der Firma Walbro.
Diese liefert konstanteren Druck (herkömmliche Pumpe 3bar, Walbro etwa 4bar).

Mehrverbrauch hält sich in Grenzen.
Nicht mehr als jede Verdampferanlage auch; beim XP2 mit SOHC etwa 1,5 bis 2l.

Unser Einbaupreis Beispielsweise von derzeit 2700.- € für ne ICOM JTG ist sicherlich nicht überzogen. Darin sind enthalten:

- größtmöglicher Tank
- Erstbefüllung
- Motorgarantie MultiParts 1 Jahr
- Abnahme (GSP)
- Hotelgutschein 2 Tage/2 Personen (bei Bedarf).

Und...nicht zu vergessen:
Bis etwa 5% MHERLEISTUNG im Gegensatz zum Benzinbetrieb.
Verdampferanlagen haben bis zu 15% Minderleistung im Gasbetrieb...

:D

Greetz
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Beitrag von AR105 »

Ne Anlage unter 2500.- € kann nur mit Glück...???
Wo haste denn solche Preise her?
Anlagenpreis EK-Brutto etwa 1300,00€
Abnahme/GSP ca. 160,00€
Abgasgutachten ca. 100,00€

VK < 2500,00€Brutto - Kosten 1560,00€ Brutto

bleiben 960,00€ Brutto für Kundeninformation, Einbau, Einstellung, Probefahrt und Übergabe.

Stundensatz Brutto 50,00€ (etwa 50% eines durchschnittlichen Werkstattstundensatzes, also etwa Schwarzarbeiter-Tarif) macht gute 19 Stunden, die Du an Gesamtzeit investieren kannst. Frage nun den freundlichen Ford-Händler, welche Zeitvorgabe sein Hersteller für die Demontage und Montage der oberen und unteren Ansaugbrücke macht, rechne 2 Stunden für Kundeninformation, Einstellung, Probefahrt und Übergabe ab und Du weißt, wieviel Zeit für den Einbau der Anlage selbst bleibt....

In dieser Zeit

-montierst Du den Tank, nachdem Du in diesen das Multiventil eingebaut hast, dazu fertigst Du ggfs. diverse Halter
-verlegst Du die Gasleitung zum Motorrraum
-Installierst Du den Befüllstutzen und verlegst die Befüllleitung
-Ziehst Du die Leitungen für Tankanzeige und Abschaltventil vom Tank zum Motorraum
-Montierst den Verdampfer und fertigst ggfs. diverse Halter
-montierst Du das Gasfilter und ferzigst ggfs. diverse Halter
-verlegst Du die Wasseranschlüsse zum Verdampfer
-Bohrst Du 6 4,8mm Löcher in der richtigen Position in den ausgebauten Krümmer, schneidest 6 M6 Gewinde, schraubst 6 Anschlußnippel mit Locktite hinein und befestigst an diesen 6 exakt gleichlange Railschläuche mit max. 20cm Länge und verlegst diese knickfrei zu den Rails
-montierst Du die Rails und fertigst ggfs. diverse Halter
-verlegtst Du die Gasleitung vom Verdampfer über den Filter zu den Rails

Bravo, Du hast jetzt die mechanischen Komponenten verbaut, trink' 'nen Kaffee und Du bist wieder fit für die Elektrik.

- montiere das Steuergerät und fertige ggfs. diverse Halter
- Löse die Anschlüsse der Benzindüsen und verbinde die freien Enden mit den entsprechenden Steckern/Kupplungen des mitgelieferten Kabelbaums
- Verbinde die Stecker des Kabelbaums mit den Rails
- Verbinde den Kabelbaum mit dem Verdampfer, dem motorseitigen Abschaltventil, dem tankseitigen Abschaltventil und der Tankuhr
- suche einen zuverlässigen, über Zündung geschalteten 12V Anschluß, der bei Anlasserbetätigung NICHT abgeschaltet wird
- montiere den Bedienschalter in der Armaturentafel, halte Dich dabei exakt an die Vorgabe Deines Kunden, auch wenn das bedeutet, das komplette Armaturenbrett zu zerlegen.
- verlege die Leitung vom Steuergerät zum Bedienteil
- Schließe die Anlage an 12V Batteriestraom und Masse an.

Bravo - Du hast die Anlage eingebaut. Tritt einen Schritt zurück und betrachte Dein Werk. Du wirst feststellen, daß ein Teil des Kabelbaums in wilden Knäueln im Motorraum liegt, während ein anderer Teil sich an der Streckgrenze durch eben diesen spannt. SO kannst Du den Wagen nicht abgeben. Besorge Dir einen Seitenschneider, Kabel in verschiedenen Querschnitten und Farben, eine größere Menge Schrumpfschlauch Lötkolben und Lot. Damit kannst Du zu lange Teile des Kabelbaums kürzen, zu Kurze verlängern. Beeile Dich - Du hast schon zu lange gebraucht ...

Wenn Du mit den Leitungen fertig bist, fahr' Tanken. Nicht nur 10 liter - der Kunde erwartet einen vollen Tank, halt Dich nicht lange auf, Du mußt die Anlage noch kalibrieren und Probefahren. In einer Stunde holt der Kunde den Wagen ab - wenn nichts schiefläuft, paßt das gerade so.

Wahrscheinlich hast Du Glück, und der Wagen läuft nach dem Kalibrieren sofort richtig gut auf Gas - wen nicht, hast Du ein Problem. Mit mehr Glück hält Dich der Kunde bei der Übergabe nicht lange auf und begnügt sich mit der Auskunft, das alles läuft, er nix großartig machen muß und die Anlage automatisch alles regelt. Mit Pech senkt jede Frage Deines Kunden Deinen Stundensatz - aber von 50,00€ hattest Du Dich ja schon vor vielen Stunden verabschiedet ...

Und vergiß' nicht - von Deinen 960,00€ 19% Mehrwertsteuer ans Finanzamt abzuführen ebenso wie vom verbleibenden Betrag weitere 30% für Gewerbe- und Einkommenssteuer. Dann hast Du jetzt etwa 570,00€ verdient - nicht schlecht, für >19 Stunden Arbeit. Dumm nur, das davon auch noch HWK, KHS, BG, diverse Versicherngen etc. pp. bezahlt werden müssen. Und 'ne Rücklage für etwaige Reklamationen während der 2-jährigen Gewährleistung solltest Du besser auch machen...

Woher ich meine Preise hab - Das war doch Deine Frage?

Ich rüste selbst um und weiß, daß ich bei unter 2500 inkl. allem für 'ne sequentielle 6-Zyl.-Anlage entweder Draufzahlen oder Pfuschen muß - hängt natürlich immer auch vom eigenen Qualitätsanspruch ab.

Gruß

Joachim
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Mics
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Beitrag von Mics »

Lach...
nette Schilderung.
Und ich geb Dir ja auch recht.
REICH...wirst Du mit der Umrüstung nicht.
Nur musst Du auch zugeben, das halt einfach mal Preise von um die 2000.- € angeboten werden, teilweise sogar für ne Prins.
Wer da letztlich einbaut, ist dem Kunden egal. Hauptsache: Billig!

Die KME, welche im EK "nur" rund 900.- € kostet, kann man evt. für diesen Preis anbieten...

Ich verstehe Dich ja.
Und musste bei Deinen Ausführungen echt lachen, weil Du den Nagel auf den Kopf getroffen hast.
Kabelbinder haste vergessen...diese Dinger sind so verdammt teuer...
;-)

Und dann....kommen die Kunden...und feilschen um 50.- €
Und keiner kann sich vorstellen, was da an Arbeit drinhängt...
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Beitrag von Mics »

Übrigens...
Mit ner Vialle oder ICOM minimierst Du den Aufwand erheblich...
Trotzdem noch verdammt viel Arbeit...aber Du hast einfach wesentlich weniger Bauteile...
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