Jaguar und Rover gehen an Tata Motors?
Jaguar und Rover gehen an Tata Motors?
Der amerikanische Automobilkonzern Ford Motor Co. hat den indischen Fahrzeughersteller Tata Motors Ltd. als bevorzugten Bieter für seine Luxusmarken Jaguar und Land Rover benannt hat.
Dies berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf entsprechende Aussagen von Lewis Booth, Chairman von Ford Europe. Wie es weiter heißt, hat Ford Motor noch keine endgültie Entscheidung getroffen, wer letztendlich den Zuschlag für die Jaguar und Land Rover erhalten soll.
Früheren Presseberichten zufolge waren zuvor der indische Automobilhersteller Mahindra & Mahindra Ltd. und die Private Equity-Gesellschaft One Equity Partners an den beiden Ford-Marken interessiert.
Dies berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf entsprechende Aussagen von Lewis Booth, Chairman von Ford Europe. Wie es weiter heißt, hat Ford Motor noch keine endgültie Entscheidung getroffen, wer letztendlich den Zuschlag für die Jaguar und Land Rover erhalten soll.
Früheren Presseberichten zufolge waren zuvor der indische Automobilhersteller Mahindra & Mahindra Ltd. und die Private Equity-Gesellschaft One Equity Partners an den beiden Ford-Marken interessiert.
Das Leben ist voller Überraschungen, es ist nicht immer edel oder erhaben, manchmal ist es absurd, aber es gibt immer eine Hoffnung.
Mit der Historie von Jaguar beschäftige ich mich fundiert erst seit 2004, seitdem ich selbst einen Jaguar Sovereign (Typ XJ40) von 1990 besitze. Dieser Wagen ist ein Jahr nach der Übernahme von Jaguar durch Ford gebaut worden und in macherlei Hinsicht der "letzte echte" Jaguar, der Wendepunkt der Marke.
Der XJ40 ist zum einen technologisch anspruchsvoll (z.B. hinsichtlich der aufwändigen elektronischen Konzeption "rolling computer", bevor die vereinfachende Multiplex-Technologie eingeführt werden konnte), handwerklich kompromisslos (z.B. Wurzelholz mit Intarsien, 21(!)-teilige Stoßstange, Türgriffe aus Echtmetall, aufwändige Motorentechnologie etc.), aber letztlich leider doch etwas anfällig - dies vor allem aufgrund der Kleinserienkonzeption und der fehlenden Durchschlagskraft des Jaguar Einkaufs.
Mit Ford änderte sich vieles. Zum einen muss man Ford zugute halten, dass die Qualität durch Großserienerfahrung in der Produktion und den Zentraleinkauf des Konzerns drastisch nach oben ging.
Zum anderen wurde aber ab 1995 auch der Grundstein für den späteren Niedergang der Marke Jaguar gelegt:
* Retro-Design statt Evolution des Jaguar-Designs (wie noch beim XJ40).
* Drastisches "Decontenting" (Entfeinerung): Motorraum nur noch grundiert, Plastikgrill, Plastiktürgriffe, Plastikstoßfänger, etc.
* Preissenkungen (meine Güte, welcher Jaguar-Kunde hat ein solches Auto jemals gekauft, weil es günstig ist???).
* Entwertung der Luxusmarke Jaguar durch großserienbasierte S-Type und X-Type hin zu einer "08-15"-Premiummarke.
Ford hat den Wert der Marke Jaguar meines Erachtens nie verstanden. Mit Konzerndenken kann man echte Luxusmarken nicht betreiben. Das sieht man auch bei Maybach und Rolls-Royce, die beide nicht performen.
Durch die Tata-Übernahme wird die Marke Jaguar weiter an Glanz verlieren, da sich wohlhabende Kreise, die auf Kaufpreise der Fahrzeuge nicht achten müssen, ungern dem Spott preisgeben.
Ich werde meinen XJ40 als letzten "echten Jaguar" in Ehren halten. Die Markenentwicklung ist aber das, was ich oben beschrieben habe: Ein Trauerspiel.
Der XJ40 ist zum einen technologisch anspruchsvoll (z.B. hinsichtlich der aufwändigen elektronischen Konzeption "rolling computer", bevor die vereinfachende Multiplex-Technologie eingeführt werden konnte), handwerklich kompromisslos (z.B. Wurzelholz mit Intarsien, 21(!)-teilige Stoßstange, Türgriffe aus Echtmetall, aufwändige Motorentechnologie etc.), aber letztlich leider doch etwas anfällig - dies vor allem aufgrund der Kleinserienkonzeption und der fehlenden Durchschlagskraft des Jaguar Einkaufs.
Mit Ford änderte sich vieles. Zum einen muss man Ford zugute halten, dass die Qualität durch Großserienerfahrung in der Produktion und den Zentraleinkauf des Konzerns drastisch nach oben ging.
Zum anderen wurde aber ab 1995 auch der Grundstein für den späteren Niedergang der Marke Jaguar gelegt:
* Retro-Design statt Evolution des Jaguar-Designs (wie noch beim XJ40).
* Drastisches "Decontenting" (Entfeinerung): Motorraum nur noch grundiert, Plastikgrill, Plastiktürgriffe, Plastikstoßfänger, etc.
* Preissenkungen (meine Güte, welcher Jaguar-Kunde hat ein solches Auto jemals gekauft, weil es günstig ist???).
* Entwertung der Luxusmarke Jaguar durch großserienbasierte S-Type und X-Type hin zu einer "08-15"-Premiummarke.
Ford hat den Wert der Marke Jaguar meines Erachtens nie verstanden. Mit Konzerndenken kann man echte Luxusmarken nicht betreiben. Das sieht man auch bei Maybach und Rolls-Royce, die beide nicht performen.
Durch die Tata-Übernahme wird die Marke Jaguar weiter an Glanz verlieren, da sich wohlhabende Kreise, die auf Kaufpreise der Fahrzeuge nicht achten müssen, ungern dem Spott preisgeben.
Ich werde meinen XJ40 als letzten "echten Jaguar" in Ehren halten. Die Markenentwicklung ist aber das, was ich oben beschrieben habe: Ein Trauerspiel.
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Ford Explorer SOHC Bj. 98
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Naja, so wie H.G. schrieb .... ein "Tata-Jaguar" wird wohl für die bisherige Zielgruppe nicht mehr so interessant sein.
Ist so wie "Chevy-Daewoo"
Möglich, dass es demnächst vermehrt Jaguar-Kleinwagen gibt .....
Der Marke und den Käufern von Land-Rover´n ist in dem Falle das Image sicher eher egal.
Und mir sowieso .........
Ist so wie "Chevy-Daewoo"

Möglich, dass es demnächst vermehrt Jaguar-Kleinwagen gibt .....
Der Marke und den Käufern von Land-Rover´n ist in dem Falle das Image sicher eher egal.
Und mir sowieso .........

Re: Jaguar und Rover gehen an Tata Motors?
Für uns Europäer, vor allem Deutsche eine ungewöhnliche Situation. Bisher waren wir es, die im Ausland Firmen aufkauften und die Welt mit unserer Technologie "beglückten".micha2 hat geschrieben:Der amerikanische Automobilkonzern Ford Motor Co. hat den indischen Fahrzeughersteller Tata Motors Ltd. als bevorzugten Bieter für seine Luxusmarken Jaguar und Land Rover benannt hat.
Nun kommen Firmen, Konzerne aus "Entwicklungsländern" und kaufen reihenweise unsere Unternehmen auf. Vor allem China und Indien sind hier in erster Reihe.
Da Jaguar ein bekanntes Unternehmen ist, findet dieser Deal natürlich in der Presse eine großes Beachtung. Aber Ihr glaubt gar nicht wieviele innovative, deutsche "Mittelständler" von Chinesen und Indern übernommen werden. Know-how, Entwicklungen und Erfahrung stehen dann der entsprechenden Industrie in diesen Ländern zur Verfügung. Da ist das Jaguar - Geschäft nur eines von vielen.
Wir müßen uns daran gewöhnen und unsere Stellung neu definieren. Die Welt ist kleiner geworden.
Mein Arbeitgeber wurde 2004 auch von einem indischen Konzern übernommen. Seitdem ist mein Boss ein Inder. Nachdem der Kulturschock überwunden war, ist die Zusammenarbeit eigentlich auf eine solide Grundlage gestellt worden. Sicherlich gibt es immer wieder Problem, als Beispiel sei die zeitliche Abstimmung genannt.
Nur durch flexibles Reagieren auf die neue "Weltordnung" ist ein wirtschaftliches Überleben möglich. Und hier liegt unsere Stärke! Das bemerke ich immer mehr. Wir Deutsche können das sehr gut. Wir werden für unsere Stärken, Wissen, Disziplin und Ordnung geachtet. Diese Eigenschaften kann man nicht kaufen oder kopieren!
Viele Grüße
Thomas (*Grisu*)
Ich bin a Clubberer! Fei wärgli! 
Habe leider keinen Explorer mehr.

Habe leider keinen Explorer mehr.
Hi,
mir geht es dabei nur um zwei Dinge:
1. Ford ist mit seinen beiden britischen PKW-Luxusmarken Jaguar und Daimler offenbar gescheitert - das ist bitter, aber nach den strategischen Fehlentscheidungen der letzten 15 Jahre kaum noch zu korrigieren. Ob nun ein Inder, ein Chinese, ein Franzose, ein Russe, ein Amerikaner oder ein Deutscher die Marken übernimmt, spielt für mich persönlich keine bedeutende Rolle.
2. Das übernehmende indische Unternehmen brüstet sich weltweit damit, das billigste Auto der Welt zu bauen - das ist tödlich für das Image angeschlossener Luxusmarken, die schon mit Großserieneinflüssen des Ford-Konzerns in Imageprobleme gerieten.
Nein, die Entwicklung ist ein Trauerspiel , das für mich nicht ohne Konsequenzen bleiben wird, weil ich mich in meiner Freizeit nicht mit dauerhaften Negativentwicklungen und Trauerspielen zu befassen gedenke.
mir geht es dabei nur um zwei Dinge:
1. Ford ist mit seinen beiden britischen PKW-Luxusmarken Jaguar und Daimler offenbar gescheitert - das ist bitter, aber nach den strategischen Fehlentscheidungen der letzten 15 Jahre kaum noch zu korrigieren. Ob nun ein Inder, ein Chinese, ein Franzose, ein Russe, ein Amerikaner oder ein Deutscher die Marken übernimmt, spielt für mich persönlich keine bedeutende Rolle.
2. Das übernehmende indische Unternehmen brüstet sich weltweit damit, das billigste Auto der Welt zu bauen - das ist tödlich für das Image angeschlossener Luxusmarken, die schon mit Großserieneinflüssen des Ford-Konzerns in Imageprobleme gerieten.
Nein, die Entwicklung ist ein Trauerspiel , das für mich nicht ohne Konsequenzen bleiben wird, weil ich mich in meiner Freizeit nicht mit dauerhaften Negativentwicklungen und Trauerspielen zu befassen gedenke.
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Ford Explorer SOHC Bj. 98
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