Die Suche nach neuen Kupplungsscheiben, hat so wie zu erwarten, nur auf amerikanischen Webseiten einen Erfolg gebracht. Vom Standartzeug, bis hin zum extrem Duty Kupplungssatz war alles Mögliche zu finden gewesen, darunter gab es dann auch eine einzelne Biet Auktion mit einem extrem Duty Kupplungssatz. Diesen Kupplungssatz konnte ich für kleines Geld bei einer Biet Auktion ergattern und für insgesamt 44,44 Euro, inklusiv Zoll und Versandkosten, machte sich die Ware auf den Weg zu mir. Heute ist das Paket angekommen und ich muss sagen das Kupplungsmaterial ist sehr gut aufgebaut. Offensichtlich ist das auch kein Billigkram, denn im Sofortkauf kosten die Kupplungsscheiben zwischen 75 und 149 Euro, zum Teil mit exorbitant hohen Versandkosten und dann kommen natürlich noch die Zollgebühren hinzu.
Der Einbau wird eine teilweise interessante Sache, da die Kupplungsscheiben zum einsetzen der Zahnräder vom Planetengetriebe vorgespannt werden müssen. Bei den 8,8 Zoll Sperrdifferentialen wird eine Feder, in Form eines großen „Z“, zwischen die Planetenräder geschoben, bei der 9,75 Zoll Differentialsperre gibt es große gewölbte Scheiben, die den Anpressdruck erzeugen, diese sitzen beidseitig mit auf den Kupplungspaketen. Entweder nutze ich die Methode mit mehreren dicken Unterlegscheiben, einer großen Schraube und insgesamt zwei Muttern, oder ich bastele mir mein eigenes Tool zurecht, dass eigentlich ein Bremskolbenrücksteller mit Ratsche ist. Ich muss nur sehen ob der Rücksteller zwischen die Zahnräder passt, eventuell muss ich die Gewindestücke kürzen und ein wenig von der Ratsche abtragen. Die Druckplatten vom Bremskolbenrücksteller sind eh zu groß, da werde ich mit dem Plasmaschneider das Format ordentlich verändern. Die Konstruktion wird eh nur benötigt, um die beiden Planetenzahnräder, samt den gewölbten Unterlegscheiben, wieder in den Differentialkorb einsetzen zu können. Die Welle vom Planetengetriebe kann man auch ohne weitere Hilfsmittel einsetzen, dass klappt aber nur wenn die Zahnräder richtig ausgerichtet sind.
Voriges Wochenende habe ich noch das Getriebeöl gewechselt und das Getriebe mehrfach mit frischem Öl gespült. Den Ölfilter habe ich nun auch mal gewechselt, also kam die Ölwanne vom Getriebe runter. Interessant war jedoch, dass die Ölwanne vom Getriebe von innen blitzblank sauber war und auch am Magneten praktisch keine Anhaftungen zu finden waren. Das hatte ich eigentlich anders erwartet und obendrein stellte ich noch fest, dass immer noch der originale Ölfilter verbaut war. Das es bei der 4R100hd2 Getriebegeschichte wegen dem höheren Anpressdruck auf die Lamellenpakete weniger Abrieb gibt, dass hatte ich schon mal irgendwo gelesen, aber eine von innen blitzblank saubere Ölwanne, dass hatte ich eigentlich nicht erwartet.
Der mehrfache gründliche Ölwechsel hat aber auch mal wieder eine angenehme Seite gezeigt, denn die Schaltvorgänge erfolgen nun fühlbar weicher und auch das einlegen der Fahrstufen geschieht ohne den kleinsten Ruck. Das Getriebeöl war rund 50.000 km im Getriebe und auch noch schön hell rosa.


