Lambdasonde testen und auswechseln

Aktuelle Diskussionen zu Motoren und Getrieben
Falk

Lambdasonde testen und auswechseln

Beitrag von Falk »

Da in letzter Zeit das Thema Lambdasonde wieder häufiger angesprochen wurde, auch hier mal meinen etwas länger zurückliegenden Test und Wechsel meiner Lambdasonden am 95er Explorer II.

Schon lange leuchtete bei längerer Autobahnfahrt regelmäßig die Motorkontrolllampe auf. Empfand ich zwar nicht als tragisch, aber nervig war´s trotzdem.
Sie zeigt m.M. nach eine Fehlfunktion der Lambdasonde und somit eine fehlerhafte Gemischaufbereitung an.
Daraus resutiert ein erhöhter Kraftstoffverbrauch.
Eine neue Lambdasonde hatte ich schon längere Zeit bei mir rumliegen.

So sieht sie nagelneu aus.
Die zwei weißen Kabel sind für die Heizung, das graue Kabel Masse und das schwarze ist das Signalkabel. geliefert wird das teil mit einer Schutzkappe.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Falk

Beitrag von Falk »

Aber erst mal an´s messen.
Ich habe dazu ein Multimeter benutzt.
Dadurch das ich einen 3"-Body-Lift verbaut habe, komme ich auch ganz gut an alle Stecker und Sonden ran.
Gemessen habe ich die Spannung am grauen und schwarzen Kabel. Die Messspitzen müssen da durch die Kabelisolierung durchgestochen werden.

erster Test: Zündung ein/Motor aus. Die Lambdasonden anfassen. Sie sollten nach ca. 10sec. warm bis heiß werden.

Dann erste Messung bei Zündung ein/Motor aus.
Beifahrerseite 0,4V und Fahrerseite 0,2V.
zweite Messung bei Motor an und Leerlaufdrehzahl ca. 900U/min.
Beifahrerseite 0,1V - 8,4V und Fahrerseite 0,2V- 6,8V
dritte Messung bei Motor an und ca. 3500U/min (Stock zwischen Pedal+Sitz)
Beifahrerseite 0,1V- 7,3Vund Fahrerseite 0,2V- 5,8V

Achtung: Handschuhe anziehen ! Es wird verdammt warm in der Gegend !

Die Fahrerseite zeigte eine kleinere Differenz zwischen min. und max. Voltzahl.
Laut den Infos auf diesen Seiten: http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/ ... ambda1.htm müsste das dann die Sonde mit dem größeren Verschleiß sein.
Also raus damit.

Das ist sie:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Falk

Beitrag von Falk »

Die Kabelverbindung lösen und einen 22er oder 7/8" Ringschlüssel bis zur Sonde durchfädeln. Dabei musste ich allerdings den kleinen Sicherungsbügel am Stecker wegbrechen, sonst passt der Ringschlüssel nicht drüber. Macht normalerweise nix, da die Sonde theoretisch eh weggeschmissen wird. Und wenn nicht, brauchts den Bügel auch nicht unbedingt.

Ich hatte zuerst versucht die Sonde im kalten Zustand auszudrehen. Das ist aber bei der festgebackenen rostigen Verbindung sinnlos. Also muss doch wieder Wärme dran.
Den Motor laufen lassen (der läuft auch ohne das die Sonde angeschlossen ist) und wenn der Auspuff warm ist lässt sich die Sonde relativ einfach ausdrehen.

Hier mal der Vergleich alt gegen neu:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Falk

Beitrag von Falk »

Nach dem abkühlen der Auspuffanlage kann die neue Sonde eingedreht werden.
Ich habe sie mit Gefühl etwas mehr als handfest einschraubt.
Eine genaue Nm-Angabe habe ich noch nicht gefunden. Sollte aber auch so passen.

Die neue Lambdasonde habe ich dann gleich nochmal gemessen und der Unterschied war schon recht groß. Die Anzeige schlug periodisch von 0,1V bis ca. 8,8V im Leerlauf aus. Bei erhöhter Drehzahl veringerte sich dies auf ca. 7,5V.

Eine genaue Interpretation der Daten überlasse ich mal den KFZ-Elektro-Fachleuten. Mir als Laien reicht das auch so schon mal.
Und, eine länger Probefahrt steht ja auch noch an.
Mal sehen ob sich dann meine "alte bekannte" Motorkontrollleuchte wieder meldet.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Falk

Beitrag von Falk »

Einige Zeit später hatte ich auch den ultimativen Beweis, dass dieses nervige aufleuchten der Motorkontrollleuchte mit der defekten Lambdasonde zusammen hing.

Ich hatte die Gelegenheit meinen Explorer über 700km am Stück auf der Bahn mal wieder richtig "frei zu brennen" .
Und siehe da, keine Warnlampe machte irgendeinen Zucker 8)

Übrigens bis heute. Und das ist fast ein Jahr und (leider nur) ca. 4000km her.

Eventuell hilft es dem einen oder anderen seine gelben Motorlampe im Cockpit wieder zu beruhigen :)
Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

Danke Falk..

das bestärkt mich nur in meiner Therorie das die Lambdasonden altern und bei ca ?? 60K miles gewechselt werden sollten laut irgend einem Chilton.. weil diese immer träger werden im regeln..

Hattest du das Multimeter auf MiliVolt bis 1V gestellt?
Konntest du sehen das die Regelung permanent pendelt?
Benutzeravatar
Crizz
Beiträge: 1220
Registriert: 24.07.2005 21:14
Wohnort: Haiger (35708)
Kontaktdaten:

Beitrag von Crizz »

Die Dinger altern auf jeden Fall, aber nicht allein durch die KM-Leistung bedingt. Mein Explorer ist Baujahr 12/90, hatte beim Kauf 31´000 Miles drauf ( Winterauto des Erstbesitzers, das nie nen Winter sah... ) und hat definitiv ne Macke gehabt.

Das äußerte sich in der Form, das mir permanent beim runterschalten der Motor ausging ( sehr gefährlich ) und / oder bei Autobahnfahrten unter Last am Berg ein starkes Klingeln breitmachte, das sich anhörte als wären die Ventiltriebe im Eimer.

Wir haben vor einigen Wochen ( testweise ) die Sonde gegen eine andere ( gebrauchte ) ersetzt, und die Problematik mit dem Vollastklingeln ist weg. Das Absterben des Motors hatte ich noch ein-, zwei mal, denke aber das hier das Leerlaufregelventil bzw. Drosselklappe mich ärgern. Kriegen wir auch noch...

Nachtrag : Bei alldem wurden die Fehlercodes für "Gemisch mager", "Gemisch länger als 10 sec. mager" und "Gemisch zu fett" ausgeworfen - also queer Beet !

Wer also irrsinnige Errorcodes ausliest sollte die Lambdasonde nicht vernachlässigen.
z.zt.leider ohne Explorer..... Historie : 90er XLT Shifter, 98er XLT, 2006er Eddie Bauer V8
Falk

Beitrag von Falk »

Hattest du das Multimeter auf MiliVolt bis 1V gestellt?
Konntest du sehen das die Regelung permanent pendelt?
Ja, Messberich bis 1V und der Zeiger pendelt permanent in dem oben angegebenen Bereichen.

Mittlerweile habe ich auch festgestellt, dass für die Explorer mit zwei Lambdasonden beide Sonden gleich sind.

Hier mal ein Beispiel wie es auch ausehen könnte aber nicht sollte :shock: :
Ein verschmorter Lambdasonden-Stecker vom Explorer I .
Da habe ich nur den Stecker abschneiden können und die Sonde direkt mit neuen Verbindern mit dem Kabelbaum verbinden können.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Falk am 12.09.2006 00:22, insgesamt 1-mal geändert.
Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

Die lambdasonden haben unterschiedlich lange Kabel...

dazu kommt das da noch eine Art Schlauch drüber sitzt.. ich dachte immer Hitzeschutz.. mir sagte aber mal jemand das diese auch zum "Atmen" der Sonde dienen ???
Benutzeravatar
xpmichel
Beiträge: 611
Registriert: 29.07.2005 13:05
Wohnort: Willich
Kontaktdaten:

Beitrag von xpmichel »

Servus,

hoffe jemand liest das hier, da das Thema bereits etwas älter ist.

In Vorbereitung auf den Einbau einer Gasanlage, habe ich mit meinen bescheidenen Mitteln den Zustand der Abgasanlage versucht zu überprüfen. Zu diesem Zweck habe ich einfach mal die Lambdasonden ausgebaut. Und siehe da, die rechte Sonde sieht anders aus als die linke Sonde (in Fahrtrichtung gesehen).

Technisch sind beide natürlich gleich. Aber die Linke zeigt am Kopf ein rehbraunes Farbbild, der Gehäusekörper sieht unauffällig metallisch-farben aus.
Die Rechte ist am Kopf schwarz (jedoch ohne verschmiert zu sein) und der Gehäuseköroper ist bis zur Hälfte (vom Kopf aus gesehen) schwarz, als wäre er eingebrannt.

Als weitere Info kann ich noch sagen, dass meine Abgaswerte vor einem Jahr, bei der fälligen AU äußerst grenzwertig waren.

Jetzt die Frage an die Findigen unter Euch:
Was wollen mir diese Zeichen sagen :?: :o

Leider hatte ich beim Ausbau keine Kamera zur Hand, ich hoffe aber, dass ich die Umstände plastisch genug beschrieben habe.
Gruß Michel
blauer Explorer I Bj 94, Icom JTG, xpmichel-pimped
roter Explorer III Bj 02, Prins, anncarina- powered
Alterspinner

Beitrag von Alterspinner »

das wird dir sagen das die schwarze seite zu fett lief...
sprich die Sonde wird nicht mehr in ordnung sein.. und zu viel benzin geregelt haben..
auch der verbrauch sollte zu hoch gewesen sein..

desweiteren wäre es aber auch möglich das vor der sonde ein abgasaleck ist und zu viel falsche luft angesaugt wurde..
Benutzeravatar
xpmichel
Beiträge: 611
Registriert: 29.07.2005 13:05
Wohnort: Willich
Kontaktdaten:

Beitrag von xpmichel »

Tja,
die Sache mit dem Verbrauch ist so:
Er liegt konstant bei 15-15,5 im Sommer -weil der Sommer so beschissen war, eher bei 15,5.
Ob irgendwo eine Leckage vorliegt und der Xp ..falsch Luft zieht... weiß ich nicht, werde ich aber überprüfen.

Das da was "Faul ist, im Staate Dänemark" war mir allerdings klar.

Für mich wäre halt interessant zu erfahren, ob diese Farbunterschiede eventuell mit einer defekt Zylinderkopfdichtung zusammenhängen können, oder vieleicht mit anderen Defekten.
Gruß Michel
blauer Explorer I Bj 94, Icom JTG, xpmichel-pimped
roter Explorer III Bj 02, Prins, anncarina- powered
Falk

Beitrag von Falk »

Für mich wäre halt interessant zu erfahren, ob diese Farbunterschiede eventuell mit einer defekt Zylinderkopfdichtung zusammenhängen können, oder vieleicht mit anderen Defekten.
Nee, Zylinderkopfdichtung eher weniger - dann hättest du andere Probleme.

Ist sicher so wie Ranger schreibt.
Die schwarze Lambdasonde hat wohl dauerhaft falsche Werte an das Steuergerät geliefert, und diese Seite lief wohl immer/öfters zu fett.

Unter Umständen ist es aber auch eine Folgeerscheinung anderer defekter Komponenten.
Eine halbdefekte Zündkerze auf der Seite z.B.
Oder ein Zylinder hat zuwenig Kompression und verbrennt mehr Öl als Sprit ...... oder ...
Kann man ja alles mal guggen und testen (lassen).
Benutzeravatar
Dachi
Beiträge: 996
Registriert: 10.06.2007 15:27
Wohnort: BSS/ Mernes
Kontaktdaten:

Beitrag von Dachi »

ranger hat geschrieben:Die lambdasonden haben unterschiedlich lange Kabel...

dazu kommt das da noch eine Art Schlauch drüber sitzt.. ich dachte immer Hitzeschutz.. mir sagte aber mal jemand das diese auch zum "Atmen" der Sonde dienen ???
Muss hier auch nochmal nachhacken:

hat der Schlauch der über den 4Kabeln sitzt nun die Funktion eines Hitzeschutzes respektive die Funktion einer "Atmung"??
bei mir sieht es nämlich aus wie bei Falk, da geht die Tülle auch nicht bis runter bzw. hoch.
ENDLICH ein vernünftiges Auto.
8,6l/100km-lpg. 10tsd. km ohne Mucken.
Falk

Beitrag von Falk »

"Atmung" ist wohl Quatsch.
Glaube nicht, das diese "Strömlinge" bei Brehm oder Darwin aufgeführt sind. :wink:

Hitzeschutz ist schon sinnvoll. Die Kabel werden ja doch recht nah am Motor/Auspuff u.ä. entlang geführt.
Und dann sollen sie ja auch nicht alle einzeln da rumbaumeln.
Bisschen Ordnungssinn kann man den Amis durchaus auch zugestehen. :)
Antworten