Dellen entfernen

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Nene

Dellen entfernen

Beitrag von Nene »

Hi,

da wohl jeder von Euch weiß das "Fremdbumsen" nicht unbedingt günstig abläuft, hier mal ne kleine Anleitung um den entstandenen "Schaden" am Familienbuget so gering wie möglich zu halten.

Das Beispiel ist zwar kein Explorer, aber Blech ist Blech.

Werkzeugmäßig habe ich natürlich wieder versucht das ein Laie das selber ausführen kann.

Das war der Schaden:
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Kotflügel

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hinteres Seitenteil

Der Kotflügel wurde für die einfachere Handhabung demontiert.
Speziell Eingehen werde ich hier aber mehr auf das Seitenteil.

Das Werkzeug:
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Billiger Heizstrahler aus dem Baumarkt
Heißluftföhn
Stahlklotz
Lappen zum Einwickeln des Sahlklotzes
300g Hammer
Kunststoffhammer
zwei Hammerstiele
2 Eisen aus dem Schrott(Motorhaubenhalter)

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bei den Hammerstielen und dem einen Eisen wurden die Kanten weggeschliffen, das andere Eisen wurde mit nem Hammer etwas flach geschlagen und anschließend verschliffen.
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auch am Eisenklotz und am Hammer wurden die Kanten entfernt
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hier nochmal der angefertigte Löffel

Wie man am Seitenteil erkennen kann, verläuft die Delle unglücklicherweise über eine Kante.
Als erstes wird nun mit dem Plastikhammer die Spannung aus dem Blech genommen. Dies kann ich leider nicht als Foto zeigen, da der Arbeitsschritt für einen Vergleich anhand eines Bildes zu gering ist.
Spannung brechen (nehmen) bedeutet das die durch die Delle entstandene "Kante" ganz leicht mit dem Kunststoffhammer "beklopft" wird. Dabei ist es nicht das Ziel diese Kante zu entfernen, sondern ediglich etwas zu "runden".

Nun wird die Kante die ja ab Werk eingebracht wurde wieder in Position grbracht.
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Die Delle ist immer noch uninteresannt, also Finger weg.
um die Kante in Position zu bringen wurde das Blech mit dem Heizstrahler erwärmt und mit dem flachem "Holz" durch leichte Schläge in die alte Form gebracht.
Nun kommt der Heißluftföhn zum Einsatz, das Blech nun gut/gleichmäßig erwärmen und die "Kanten" der Delle wieder leicht mit dem Kunststoffhammer abrunden.

Wie man bis jetzt auf den Bildern erkennen kann ist immer ein Lichtstreifen vorhanden. Das ist einen normale Neonröhre und erleichtert das "Sehen" von Unebenheiten.

wenn die Kannte dann nach dem x-ten mal Klopfen entlich stimmt, kommen die 2 Eisen und der zweite Hammerstiel zum Einsatz. Leider kann ich hier auch nicht mit einem Bild dienen, denn dabei ist leider keine Hand frei.
Als erstes mit bem Hammerstiel die weichste Stelle im Blech "erfühlen".
Anschließend mit den beiden Eisen am Rand der weicheren Delle das drücken beginnen.
Immer am Rand entlang und nur ganz leicht. Die Delle wird dabei immer kleiner. Das dauert zwar ewig, aber es funkzioniert. Wenn Ihr außen eine Kante entdeckt die Ihr mit dem Eisen eingedrückt habt, dann ward Ihr mit dem Druck viel zu hoch.

so sieht es nach ner Zeit dann aus:
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hier bereits angeschliffen um "Wellen" zu sehen.

die restlichen Wellen werden nun mit dem Metallhammer von innen gebügelt. Dazu wird auf der Außenseite der Metallklotz (eingewickelt) gegengehelten.

fertig sieht es dann so aus:
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und noch von innen um die Härte der Hammerschläge zu zeigen:
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Das ist nicht wirklich ein Schlagen, vielmehr eher nur ein Streicheln


Der Kotflügel nochmal vorher/nachher:
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Also denkt dran wenn Ihr mal auswärts Bummst, zuhause müßt Ihr dann den Hammer schwingen. :wink:
Nene

Beitrag von Nene »

Das es in der Praxis nicht ganz so leicht ohne Übung ist, sollte einem natürlich bewusst sein.

Ruhe, Gefühl und keine Angst davor ist schon der halbe Erfolg.
Das Endergebnis muß ja auch nicht 100%ig aussehen als käme das Teil gerade als neues über den Tresen.
Kleine restlich verbleibende Wellen/Dellen macht dann der Spachtel weg, je weniger man natürlich davon benötigt um so besser ist es.

Das man aber auch mit einfachen Hilfsmittel zu einem guten Ergebnis kommen kann und es nicht nur durch Spezialwerkzeug hinzubekommen ist wollte ich damit aufzeigen.

Probier es einfach aus, größer wird die Delle ja nicht und das Teil ist eh schon "kaputt".
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Reiner
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Beitrag von Reiner »

Hallo Bernhard!
Was soll ich sagen.....
alles richtig gemacht :)
Ich belasse solche verschraubten Teile eigentlich immer am Wagen,um beim Ausbeulen nicht irgendwo unbemerkt Verzug reinzubekommen.Erst wenn es eine Ecke gibt,wo man im eingebauten Zustand nicht hinkommt,wird das Teil demontiert.Das ganze ist natürlich auch eine Kosten/Nutzenfrage.Gibt es zb.einen guten Flügel beim Verwerter für Schmales,lohnt sich der ganze Aufwand natürlich nicht mehr.

Gruß Reiner
Ehemals 96'er Explorer OHV 4x4,sowie 97'er Explorer SOHC 4x4 mit Gasanlage KME Diego.
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Momentan Nissan NV 200 Evalia in Tekna Ausfühung

Leben,und leben lassen.....
Nene

Beitrag von Nene »

Die Kanten der Dellen findest Du wenn du zB ne Neonröhre hinstellst und aus verschiedenen Positionen auf's Blech schaust.
Auf einem Bild kann man erkennen das der "Lichtbalken" nicht gerade verläuft. Am Anfang und am Ende der Krümmung ist die Kante der Delle.

Eigentlich wird dafür eine gestreifte Tafel verwendet, da aber so eine kein Laie hat, hab ich es mit der Neonröhre erklärt.
Ist zwar nicht ganz so detailreich, aber man kommt auch ans Ziel.
Nene

Beitrag von Nene »

Es ist so einfach wie es aussieht!


Die größten Fehler sind wirklich nur Ungeduld und zuviel Gewalt.
Gefolgt von "die Delle muß raus".

Nix da, die Delle bleibt drin!
Der Rand davon muß raus, dadurch wird die Delle kleiner.
Dann wieder der Rand .....

Meinem großen hab ich es so beigebracht:
-Ne Cola Dose leicht eingedrückt
-Nur durch die Finger von außen wieder annähernd in Form bringen

Hat jeder schon x-mal gemacht.
Hat man den Trick raus, klappt es auch beim Auto. Man fühlt und sieht die Spannungen im Blech.

Jede Vertiefung nach innen bewirkt eine Wölbung nach außen, dort ist die Spannung im Blech. Nimmt man diese Spannung (der Wölbung) bekommt die Delle "Zug".
Die Spannung entfernen ist meist so leicht/minimal das man es mit dem Auge "grad mal so" erkennen kann.
Das bisschen Geklopfe reicht aber schon aus um die Delle etwas zu verringern.
Dann beginnt es von vorne.

Eine serienmäßige Kante hat immer Vorrang vor der Delle, diese findet man immer, es gibt nämlich auch ne "gute" Seite am Wagen zum "Spicken".

Den nächsten Schaden versuche ich besser zu Beschreiben.

Klar rede ich mich leicht (oder leichter), hab es ja immerhin schonmal gesehen wie man's macht, aber mir hat man's auch nicht geschissen.
Ich mußte es mir auch selber beibringen.

Reiner kann sicher erzählen wie lange ein "neuer" Zeit hat es perfekt zu können. Der dürfte die Nacharbeit bei (den Hersteller kann ich nicht schreiben, da verkrampfen meine Finger) X-Fach durchlebt haben.
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