Ich bekomme immer wieder gesagt: Meiner ist doch nach Datum xy gebaut. Hat der dann überhupt noch Problem? Die Antwort lautet definitv: ja. Solnge der E Motor (SOHC 4,0) gebaut wird (also mindestens bis MJ 2010 ) kann es das Problem geben.
Wie geht man am sinnvollsten vor wenn es "klappert"?
Man hört erstmal genau hin! Wo klappert es wie?
Ist es am lautesten beim Starten des kalten Motores und verschwindet nach ca 1 - 2 Sekunden ist vermutlich ein leergelaufener Hydraulikspanner schuld. Das ist noch relativ unbedenklich und kann ignoriert werden.
Klappert es dauerhaft im Leerlauf muss man hören von wo es kommt.
Variante 1: Es ist am lautesten vorne unten am Motor. Das ist meist die Kette der Ausgleichswelle. Der Schaden ist meist ein gebrochener spröder Spanner oder eine Kette die sich gelängt hat. Bisweilen gibt es auch falsch montierte "neue" Spanner. Die Gefahr ist eine klemmende Kette die den Primärtrieb durch plötzliches Stehenbleiben verstellt was zum Motorschaden führen kann. Updates: Keine
Variante 2: Es ist am lautesten wenn man den Öldeckel entfernt. Das ist dann meist eine gebrochene Führung der Nockenwellenkette linke Bank. Die Gefahr besteht das sie Kette überspringt und dann die Ventile auf die Kolben schlagen. Wenn die Kette springt reisst sie oft ein Loch in den Ventildeckel unterhalb des Öleinfüllstuitzens beim 2er bzw am linken Deckel vorne beim 3er und 4er. Updates: Im Laufe des MJ. 00 wurde ein verbesserter Spanner sowie eine Führung die beidseitig metallverstärkt ist eingebaut. Ausserdem wurde ein Ölbohrung im Durchmesser verkleinert.
Variante 3: Es klappert im rechten Radkasten: Schaden ist meist eine gebrochene Führung. Gefahren sind dieselben wie bei Variante 2. Updates keine.
Dann gibts noch Geräusche die nur im Betrieb auffallen. Hierbei ist naturgemäss ein "reinhören" schwer. Zunächst kommen permanente Geräusche aus den beschriebenen Quellen. Es gibt aber auch noch eine vierte Kette. Die sogenannte Primärkette die die Zwischenwelle antreibt von der wiederum die Nockenwellenantriebe ab gehen. Diese zu diagnostizieren ist jedoch vergleichsweise einfach: unter Last ( zB bergauf ) bei ca 1500 Umdrehungen beschleunigen. Hört man dann ein leises Tickern das SOFORT weg ist wenn man vom Gas geht handelt es sich um diese Kette bzw deren Führung bzw Spanner. Schaden ist meist ein gebrochener spröder Spanner. Gefahr droht durch die Verstellung der Steuerzeiten mit schlechtem Leerlauf bis hin zu Motorschäden durch Ventilberührung. Updates: verbesserter Spanner mit anderem Kunststoff und 5 statt 3 Federlagen sowie einer Führung aus verbessertem Kunststoff.
Darüber hinaus gibt es noch unrunden brummenden Motorenlauf durch fehlerhaft montierte Teile oder ähnliches und es gibt ebensolches durch einfaches "längen" der Kette. Selbst wenn nichts gebrochen oder defekt ist.
Hier ist Erfahrung in der Instandsetzung von Vorteil.
In jedem Fall sollte beim Verdacht auf einen Kettenschaden als erstes ein Blick in den Öldeckel erfolgen sowie der untere Deckel der Ölwanne abgenommen werden. Finden sich hier dünne Blechstreifen oder gelbliche Plastikteile ist der Fall klar.
@ Falk: Kannste in Info verschieben wenn Du magst.
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