Ich möchte mal den hoffentlichen Abschluss meiner Neverending Story mit der zickenden Prins-Anlage zum besten geben.
Mehrmals dachte ich schon, ich hätte das Problem mit der Gasanlage lokalisiert und die Mätzchen wären behoben. Doch meist schon nach wenigen Tagen kamen die Probleme wieder.
Chronologie:
Im Februar 2010 optimierte Christian einige Einstellungen meiner Gasanlage, wechselte die Filter und änderte was an den Verläufen der Schläuche. Ergebnis war kaum spürbar, und das was sich besserte, dürfte wohl hauptsächlich mit den neuen/sauberen Filtern zusammengehängt sein.
Im Frühjahr 2010 wechselte ich testweise die Zündspule gegen eine gebrauchte von Sam, und hatte erste wirklich gut spürbare Verbesserungen. Von problemlosem Betrieb konnte nicht die Rede sein, aber deutliche Verbesserung. Also fiel der Hauptverdacht auf die Zündanlage.
Im Sommer 2010 war mein Auto dann bei Thomas wegen Getriebereparatur. Im Zuge dessen wurden die Steuerketten kontrolliert und deren Einstellung korrigiert, weil die Steuerzeiten nicht korrekt waren. Ergebnis für den Betrieb auf Gas: keine Veränderung.
Es folgten Wechsel der Zündspule (Neuteil von Accel), Zündkerzen (NGK LaserLine LPG) und Zündkabel (original Motorcraft). Doch der Motorlauf unter Gas folgte keinem bestimmten Schema. Mal besser, mal schlechter, mal gut, mal mies. Immer wieder Fehlermeldungen (Gemisch zu fett Bank 2 und/oder Fehlzündung Zyl. 5).
Ich entdeckte die grottige Kontaktstelle des Drehzahlmoduls, vermutete einen Wackler und optimierte die Verbindung und Isolierung. Wieder keine dauerhafte Verbesserung. Mal ging der Wagen ganz passabel, mal einfach nur schlecht. Aber nie richtig gut, der Unterschied zum Benzinbetrieb war immer überdeutlich.
Ich war geneigt mich damit abzufinden, und hatte dann auch zwischenzeitlich die Lust verloren, mich weiter damit zu beschäftigen. Frust hatte über Motivation gesiegt. Das war im Herbst 2010.
Irgendwann im Februar 2011 habe ich wegen dem anstehenden TÜV-Termin das mir schon seit langem bekannte Loch im Flansch zwischen Hosenrohr und Katalysator zugeschweißt. Und siehe da: er lief auf Gas plötzlich echt besser, die Fehlermeldungen (Gemisch zu fett Bank 2, Fehlzündung Zyl. 5), die früher beinahe wöchentlich auftraten, kamen fast gar nicht mehr, nur noch unter extremen Fahrsituationen. Offensichtlich hat das Loch im Auspuff zu falschen Lambda-Werten geführt, was die Gasanlage ziemlich verwirrt hat. Nehme ich an...
Von einwandfreiem Betrieb auf Gas war aber immer noch nicht zu sprechen. Ruckeln blieb (wenn auch schwächer), Leistungsverlust gegenüber Benzin immer noch deutlich spürbar, Gasannahme nicht so spontan wie unter Benzin, etc. Er lief besser, und mit weit weniger Fehlermeldungen, aber immer noch nicht wirklich gut. Und es unterlag immer noch Schwankungen von zufriedenstellend bis bescheiden.
Dann kam jener Freitag im April 2011, als der Explorer am morgen nach nur wenigen Metern Fahrt abgestorben ist und sich nicht mehr starten ließ. Mit Hilfe dieses Forums und dem lpgforum.de war schnell das Injection Module der Prins-Anlage als Übeltäter ausgemacht, und am Donnerstag vor Ostern war das Ersatzteil da und wurde eingebaut.
Und was soll ich sagen: seitdem weiß ich, was andere LPG-Fahrer meinen, wenn sie sagen, sie spüren kaum Unterschiede zwischen LPG- und Benzinbetrieb. Leistungsverlust zwar vorhanden, aber kaum erwähnenswert, Laufruhe bei Konstantfahrt auf Gas und Benzin identisch, Gasannahme unter LPG ebenso willig und spontan wie unter Benzin, problemloes Beschleunigungsverhalten unter Vollast. Kein Ruckeln mehr, kein Leistungsloch in bestimmten Drehzahlbereichen.
Das erste Mal seit ich dieses Auto habe, fahre ich ihn unter Gas ebenso gerne wie im Benzinbetrieb. Der Motor macht jetzt gleich viel Spaß, egal mit welchem Treibstoff. Ich bin überrascht, wie gut ein Auto im LPG-Betrieb eigentlich laufen kann. Das ist für mich ein vollkommen neues Erlebnis.
Das Injection Module (welches ich übrigens im August 2010 auch schon mal verdächtigt hatte:
http://www.explorer4x4.de/viewtopic.php?p=111892#111892) war offensichtlich der Kern des Übels.
Ich will trotzdem noch nicht allzu euphorisch sein. Ich habe bereits öfter gemeint, ich wäre dem Problem auf die Schliche gekommen, um nach wenigen Tagen wieder von Motorruckeln, MIL und Leistungseinbußen aus dem Glückstaumel gerissen zu werden.
Aber diesmal, seit dem Austausch des Emulators, sind die spürbaren Verbesserungen so eklatant und überwältigend deutlich. Und seit einigen hundert Kilometern die ich über die Ostertage mit Verwandtenbesuchen abgespult habe, auch so konstant und zuverlässig ohne Schwankungen, dass ich mir fast sicher bin, dass ich's jetzt echt hinter mir habe.
Drückt mir die Daumen!