Tja Leute - nun bin ich voll und ganz verunsichert was die Gasanlage angeht
Ich kenne das schon aus anderen Bereichen: Der Eine ist DAMIT zufrieden, der Andere verflucht es.
Aber ich denke, man sollte schon vorher fragen ob der Einbauer auch XP Erfahrungen hat oder nicht.
Am Ende wird das Ganze sicher ein gewisses Restrisiko haben, aber das ist ja nie auszuschließen.
Ich werde mir das alles nochmal gut überlegen und dann such ich mir jemand, der bei XP1 schon umgebaut hat und bei dem es keine Probleme zu vermelden gibt - im Grunde egal wie weit ich dafür fahren muss, Hauptsache die Sache funktioniert danach reibungslos.
Leider ist in meiner Region die Wahl an Einbauern eher gering.
Explorer 1 BJ 94 - 102.000 km - 4x4 - 4.0 ltr V6 165 PS
...und für die sonnigen Tage im Jahr:
BMW Cabrio 325i
Für den Explorer braucht man wegen Kat/Schadstoffnorm (mindestens) eine geregelte Venturianlage. Bei Venturianlagen wird im Ansaugtrakt Verringerung des Querschnitts eingebaut, die dadurch erhöhte Geschwindigkeit der angesaugten Luft reißt dann entsprechend Gas mit. Bei einer ungeregelten Venturi hängt die Gemischzusammensetzung damit nur von der Gestaltung der Engstelle (=Venturidüse) und dem anliegenden Gasdruck ab - ist einfach, funktioniert, ist aber weit von "optimal" entfernt. Die geregelte Venturi nutzt zusätzlich das Lambda-Signal und verengt über ein Regelventil den Querschnitt der Gaszufuhrleitung.
Allen Venturianlagen gemeinsam ist, daß der gesamte Ansaugbereich zwischen Venturidüse und Einlaßventil mit zündfähigem Gas/Luftgemisch gefüllt ist. Bei einer Fehlzündung, die durch das noch geöffnete Einlaßventil in den Ansaugkanal zurückschlägt, werden mehrere Liter zündfähiges Gemisch im Ansaugtrakt verbrannt, wobei sich das Volumen des Gemischs schlagartig stark vergrößert -es entsteht ein hoher Überdruck im Ansaugkanal.
Der Alugußkrümmer zeigt sich davon unbeeindruckt, anders die Drosselklappe, die sich verbiegen kann, die Verbindungsleitung zum MAF/Lufi, die im günstigen Fall von den Flanschen gerissen wird, im ungünstigen Fall schlicht platzt. Weiter gefährdet sind MAF und Lufikasten. Zudem wird sich das Unterdrucksystem, insbesondere die Getriebeunterdruckdose nicht unbedingt begeistert zeigen, wenn es statt mit Unterdruck mit Überdruck beaufschlagt wird.
Bei einem starken Backfire sind also im Extremfall folgende Teile beschädigt:
läufts ganz blöd, rennt der Motor noch ein paar Umdrehungen und saugt dabei die Trümmer an...
Teilweise vermeiden kann man diese Folgen durch den Einbau sog. Backfireklappen (beim Ansaugvolumen eher ein Placebo) und durch nur loses Aufstecken der Verbindungsleitung vom MAF zum Krümmer (schützt aber nicht Drosselklappe und Unterdrucksystem).
Neben dem "Backfire" haben Venturianlagen bedingt durch die suboptimale Gemischbildung generell einen recht hohen Verbrauch, hinzu kommt, das die Venturidüse den Ansaugquerschnitt verengt und somit einen Leistungsverlust verursacht.
Sequentielle Anlagen lassen sich bei allen Multi-Point-Einspritzern verbauen. Bei sequentiellen Anlagen wird das Gas bis unmittelbar vor das Einlaßventil in Höhe der Benzindüsen geführt und dann erst in den Ansaugkanal eingebracht. Dadurch stehen bei einer etwaigen Rückzündung nur wenige ccm zündfähiges Gemisch zur Verfügung, Schäden durch Backfire sind kaum möglich. Sequentielle Anlagen greifen die vom Motorsteuergerät vorgegebenen Benzindüsen-Öffnungszeiten der einzelnen Zylinder ab, versehen diese mit einem "Umrechnungsfaktor" und steuern auf dieser Grundlage für jeden Zylinder einzeln die Öffnungszeit der Gasdüsen.
Die komplette Steuerung der Gemischbildung abhängig von Drehzahl, Last, Temperatur, Lambda etc. verbleibt beim originalen Benzin-Steuergerät, das Gas-Steuergerät fungiert lediglich als "Übersetzer". Ein Leistungsverlust ist bei korrekt eingebauter Anlage nicht zu erwarten, der Mehrverbrauch ggü. Benzin liegt wegen des geringeren Energiegehalts von LPG bei etwa 15-20%. Bei sequentiellen Anlagen bleiben EURO3/4-Einstufungen erhalten.
Generell sind Venturianlagen ausschließlich für solche Fahrzeuge zu empfehlen, in denen sich mangels Multipoiunt-Benzineinspritzung eine sequentielle Anlage nicht verbauen läßt.
Hoffe zur Verwirrung beigetragen zu haben
Gruß
Joachim
93er Explorer mit Stargas Polaris
93er Explorer - Schlachtfahrzeug